Nach der Barcelona-Reise wollten wir im April 2018 nach Frankreich. Es hat uns wieder in den Süden verschlagen: Wir wollten in 4 Tagen die schöne Côte d’Azur unsicher machen.
Das Hotel haben wir in Cannes gebucht, damit wir nach Saint-Tropez und Monaco jeweils nur eine Stunde brauchen und Tagesreisen machen können. Wir sind mit dem Auto erst nach Süden gefahren, dann über Italien am Como See vorbei nach Genua und schließlich nach Frankreich Richtung Cannes gefahren.
Stars aus der ganzen Welt kommen zu den Filmfestspielen im ehemaligen Fischerort Cannes. Hier sind nur die Reichen und Schönen. Ich habe viele glamouröse Städte gesehen, aber Cannes toppt das noch mal. Im Alten Hafen liegen dicke Yachten, Menschen (echte Promis?) werden per Hubschrauber eingeflogen und die Strandpromenade ist gesäumt von superteuren Hotels, Boutiquen und Strandbars.
Hier in Cannes könnt ihr Strand, Palmen, Art-Deco-Häuser und sehr gutes Essen genießen ohne einen Millionärsgeldbeutel. Wir haben im „Hotel Barrière Le Majestic Cannes“ direkt an der Croisette übernachtet. Wenn man aus dem Hotel rausgeht, stehen da nebeneinander wunderschöne Boutiquen von Chanel, Prada, Louis Vuitton, Gucci, Rolex und und und. Wir normalen Menschen können kaum an der Croisette einkaufen, sondern eher weiter weg vom Meer. Auch hier sind die Straßen wunderschön mit vielen Cafés und Restaurants.
Die Stadt mit ihren etwas über 70.000 Einwohnern ist sehr kompakt, so dass ihr euch an einem Tag schon viel ansehen könnt. Hier stelle ich euch einige Sehenswürdigkeiten vor.
Festivalhaus & La Croisette
Die Lage am Hafen ist sehr schön. Das Gebäude hat durchaus seinen Reiz, obwohl es einen ganz anderen Stil verkörpert als alles Umliegende. Dort gehört ein Foto auf dem roten Teppich am Treppenaufgang dazu. Alija hat mich abends mal fotografiert, aber nicht auf dem roten Teppich.
Strand
Der Strand ist wirklich sehr schön mit Palmen und tollen Gebäuden. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass es hier im Sommer tolle Bademöglichkeiten gibt. Die Beachclubs an der Croisette sind anscheinend ziemlich teuer.
Shopping
Wer ab 1000 Euro shoppen möchte, ist an der Croisette willkommen. Hinter der Croisette liegt die Rue D’Antibes mit günstigeren Geschäften. Da es aber häufig Modeketten sind, die es auch bei uns in Deutschland gibt, habe ich dort nicht viel gefunden. Viel besser hat mir die Altstadt Rue Meynadier mit schmalen Gassen gefallen.
Club in Cannes
Baoli Club ist ein Muss in Cannes. Sehr schöne Location direkt am Strand. Die Bar geht in Flammen auf und das Personal ist sehr zuvorkommend.
Tagesreise nach Antibes
Antibes ist eine der ältesten Städte an der Côte d’Azur und wurde um 340 v. Chr. von Griechen gegründet. Innerhalb der engen Altstadt findet man zahlreiche Restaurants, Bistros und Läden.
Die Altstadt liegt in einer Festung, die 1553 erbaut wurde, um sie zu verteidigen. Auf dem Weg zum Fort hatten wir eine schöne Aussicht auf das Meer, den Hafen und die Küste.
Tagesreise nach Saint-Tropez
Von Saint-Tropez waren wir sehr enttäuscht. Wir haben uns sehr auf die Stadt gefreut. Uns war natürlich klar, dass wir nicht in der Sommersaison hinfuhren, wo die schönsten Yachten ankern und die Luxus-Beach-Clubs wie Nikki und Bagatelle geöffnet haben – aber wenn doch so viele Reiche dort sind, muss die Stadt ja was bieten, oder?
Wir wollten gleich die Promenade von Saint-Tropez besuchen, wo die Schönen und Reichen in den Cafés sitzen und sich gegenseitig beobachten, wer einfach besser aussieht. Man hat schnell gemerkt: „Sehen und gesehen werden“.
Der Hafen ist leider wirklich runtergekommen und die Zitadelle von Saint-Tropez ist auch sehr klein und uninteressant. Wir haben auch beim Laufen gemerkt, wie wir ständig auf Touristenläden gestoßen sind, die einfach nach Plastik gerochen haben, wie in den türkischen Touristenbasars in Antalya. Bevor wir Saint-Tropez erkundeten, wollten wir unbedingt noch Kaffee trinken und sind auf das bekannte Café Le Senequier gestoßen. Das Senequier ist ein rotes Café mitten an der Promenade, wo Menschen chillig sitzen und beobachten und wieder beobachten. Wir haben zwei Kaffees bestellt und als die Rechnung kam, waren wir beide schockiert. Die haben 35,- EUR gekostet, und wisst ihr wieso? Ha, weil der Laden einfach bekannt ist und Karl Lagerfeld Stammgast ist. Dann waren wir ja wieder beruhigt.
Was ich aber empfehlen kann, ist in Richtung Landesinnere zu laufen und in die engen Gassen, die zum Boulevard Louis Blanc und zum Boulevard Vasserot führen. Dort stößt ihr auf den bekannten Place des Lices mit einem Markt. Wer Märkte mag, sich an Lavendelsäckchen, Salami, Käse, tollen Stoffen erfreuen kann, der ist hier genau richtig. Überall riecht es nach Kräutern der Provence, Oliven oder frischem Obst und Gemüse. In den engen Gassen gibt es tolle Shopping-Möglichkeiten und Cafés, benannt nach Weltmarken wie Dior und Armani.
Party in Monaco
Wer Monaco besucht, sollte sich das Nachtleben nicht entgehen lassen. Bei Nacht kommen die Reichen und Schönen auf den Plan. Bei Reichtum denkt man an Saint-Tropez, gerade wegen den Bildern und Medien. Das ist aber gar nicht der Ort, an dem sich die High Society tatsächlich trifft. Die Reichen in Monaco fahren keinen Mercedes, Audi oder sonst so ein Gedöns, sondern richtige Maschinen wie Lamborghini und Ferrari. Wenn wir in Karlsruhe einen Lamborghini sehen, schauen wir blöd aus der Wäsche. In Monaco sind das die Standard-Autos. Um vor allem dieses Ferrari-und-Lamborghini-Schauspiel der Reichen zu sehen, solltet ihr einen Besuch in einem der zahlreichen Casinos in Betracht ziehen, am besten im Spielcasino „Monte Carlo“.
Touris stehen vor dem Casino und fotografieren wie die Wilden die üble Szene. Außen rum sind zahlreiche Clubs, wo Reiche hemmungslos feiern, Geld keine Rolle spielt und nur das Beste gut genug ist. Monaco ist die absolute Stadt der Milliardäre.
Das 1863 erbaute Casino ist wunderschön. Wir haben uns das von drinnen angeschaut. Es funkelt und schimmert überall in Gold. Wer die Abwechslung liebt, ist in Monaco genau richtig. Wir haben an diesem Abend vier Bars/Clubs abgeklappert.
Brasserie du Café de Paris
Ein Café, wo man an vorderster Front die schönen Autos bewundern kann, wie sie am Casino vorbeifahren. Ein sehr angesagtes Café in Monaco.
Bagatelle
Das Bagatelle ist eine sehr bekannte Kette, überall auf der Welt verteilt. Es gibt das auch in Saint-Tropez als Beachclub und ist sehr angesagt. Wir haben das Restaurant besucht, der sich aber am Ende zu einem Nachtclub entwickelt. Die Atmosphäre ist sehr schön. Wir haben hier abgetanzt und sind nach einer Stunde weiter in die nächste Bar.
Sass Café Monaco
Diese Bar ist absolut winzig, aber die angesagteste in Monaco. Wenn ihr tanzen wollt mit Live-Musik und super Cocktails, dann seid ihr hier absolut richtig. Das Sass Café wird oft von berühmten Menschen besucht wie Beyoncé, Jennifer Lopez, Puff Daddy, Will Smith, George Clooney und und und.
Buddha Bar
Und zuletzt sind wir total müde in die riesengroße Buddha-Bar. Ich liebe allgemein die Ausstattung der Buddha-Bars, weil alles orientalisch ist. Die Ausstattung fand ich sehr schön. Eine riesengroße Halle mit Treppen nach oben. Alija und ich haben uns die Kulisse von oben angeschaut, viel getanzt und gefeiert. Als dann mein legendäres arabisches Lieblingslied von Rachid Taha (einem libanesischen Sänger aus Frankreich) „Ya Yarah“ lief, da war ich die glücklichste Person im Club.
Monte Carlo ist das Las Vegas der Mittelmeerküste und es fällt mir eigentlich nur ein Wort dazu ein: Wahnsinn!
Tagesreise nach Monaco – tagsüber einfach märchenhaft
Trotzdem wollten wir uns Monaco auch tagsüber anschauen. Diese Schönheit mit Natur und Gebäude hatten wir nachts kaum gesehen und das wollten wir uns nicht entgehen lassen. Am nächsten Tag haben wir uns schnell fertig gemacht und sind nach Monaco gefahren. Es hat nur 38.400 Einwohner und ist der zweitkleinste Staat der Erde. Ihr könnt die komplette Stadt sogar einfach zu Fuß besichtigen. Die Hälfte der Einwohner darf sich als Millionär bzw. Millionärin bezeichnen. Wer in Monaco leben möchte, der muss eine Summe von 400.000 Euro bei einer Bank der Stadt hinterlegen und eine Immobilie erwerben, die einen Mindestwert von 700.000 Euro hat.
Altstadt von Monaco
Die Altstadt von Monaco befindet sich zusammen mit dem Palast der Fürstenfamilie auf einem vorgelagerten Felsplateau. Die Gassen sind hier sehr eng und von mittelalterlicher Baustruktur gekennzeichnet. Besonders schön sind die Plätze Saint-Nicolas und Bosio. In der Altstadt befindet sich auch das Musée Océanographique, das zu den Highlights in Monaco gehört. Das Museum mit vielen verschiedenen Fischen war fabelhaft. Von oben habt ihr eine wunderschöne Aussicht auf Monaco.
Hotelempfehlung – Monte Carlo Bay & Resort
Wir waren im Hotel Monte Carlo was trinken und haben uns das Hotel angeschaut, damit wir wissen, wo wir das nächste Mal übernachten. Die Zimmer sind groß, sauber und modern eingerichtet. Das Hotel besitzt einen schönen Innen- und auch Außen-Poolbereich. Die Lage ist auch top.
Mein Fazit: Unser Favorit unter den drei Städten war ganz klar Monaco. Von Saint-Tropez sind wir enttäuscht, wobei ich mir gut vorstellen, dass die Stadt im Sommer deutlich lebendiger wird. An sich ist die Stadt gar nicht schön und nur bekannt wegen den ganzen Medien. Bei Cannes reicht es eine Tagesreise zu machen. Die Stadt ist klein, fein und elegant. Wir planen das nächste Mal nach Nizza zu fliegen und unseren Urlaub komplett in Monaco zu verbringen.
Ich kann euch die Côte d’Azur insgesamt sehr empfehlen. Wer Strand, tolles Essen und Luxus auf höchstem Niveau mag, ist hier richtig.
Ich freue mich auf eure Kommentare.